Als der Waisenjunge Oliver Twist Hunger, Armut und Prügel nicht mehr erträgt, reißt er nach London aus, um dort sein Glück zu versuchen. Aber hier ergeht es ihm auch nicht viel besser. Erst nachdem er den Fängen einer Diebesbande entwischen kann, findet er Liebe und Glück. Über ihm schwebt jedoch ein Geheimnis, das ihn immer wieder in Gefahr bringt ... (Laufzeit: 2h 10)
Oliver wird in einem Armenhaus geboren. Bei der Geburt stirbt seine Mutter. Als Oliver mit 9 Jahren das Elend im Armenhaus nicht mehr erträgt, flieht er nach London. Aber dort trifft er auf eine Diebesbande, die ihn aufnehmen will. Erst nachdem er auch hier entwischen kann, findet er endlich etwas Frieden bei Mr. Brownlow, der ihn bei sich aufnimmt. Doch die Diebesbande rund um Mr. Fagin holt Oliver zurück, unterdrückt ihn und zwingt ihn dazu, zu stehlen. Oliver tut dies, weil ihm sein Leben lieb ist, doch sehnt er sich zurück zu Mr. Brownlow und dem schönen Leben, nicht wissend, dass ihn ein Geheimnis umgibt, dass sein komplettes Leben verändern würde.
Das Charles Dickens dafür bekannt ist, Geschichten zu schreiben, in denen es um Not, Elend und Kummer geht, ist bekannt. Diesmal beschreibt er das leidige Leben des Oliver Twist, der schon als Säugling im Armenhaus landet und dort ein tristes Leben führen muss.
Die verschiedenen Sprecher des Hörspiels geben eine wunderbare Darstellung des Lebenswegs von Oliver. Man ist mittendrin und wird auch durch die (leider etwas spärliche) Geräuschkulisse durch das London einer früheren Zeit geschoben. So fühlt man sich fast, als wäre man mittendrin. Allen voran Anton Sprick, der den jungen Oliver Twist spricht.
Schon der Anfang ist geheimnisvoll, wird vom Erzähler Hannes Hellmann nur angedeutet, wo sich Oliver bei seiner Geburt befindet. Es tue nichts zur Sache und gibt allem einen mysteriösen Touch.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, obwohl ich negativ anmerken muss, dass Oliver durch doch ganz schön viele Zufälle mehr Glück als Verstand hat. Dies hat meiner Meinung nach der Story dann doch etwas an Glaubwürdigkeit genommen.
Leider kenne ich das Buch (noch) nicht, deswegen kann ich leider nicht sagen, ob die gekürzte Version des Hörbuchs wichtige Dinge aus dem Roman auslässt.
Ich hatte jedoch das Gefühl, dass mir nichts Wichtiges vorenthalten wurde und am Ende alles aufgeklärt ist.
Fazit:
Kinderbuchliteratur interessant als Hörspiel verpackt.
Leichte Lektüre und toll illustriert, jedoch inhaltlich nicht mein Fall
books and phobia aus Halle am 06.12.2021
Bewertungsnummer: 1618800
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Oliver Twist dürfte den meisten ein Begriff sein. Dies traf auch auf mich zu, auch wenn es sich hier nur um den Titel des Buches handelte. Als ich nun diese Ausgabe des Buches entdeckte, erwachte in mir der Wunsch, dieses Werk nun auch endlich einmal zu lesen. Da dieser Band, dann auch noch sehr authentische und eindrucksvolle Illustrationen erhielt, weckte meine Neugier noch dazu.
Mit viel Vorfreude und auch ein paar Erwartungen startete also mein Abenteuer in die Welt von Oliver Twist und war recht schnell überrascht, wie gemächlich die Handlung voranschritt. Man muss dazu sagen, dass ich bisher wirklich keinen Bezug zu Oliver Twist hatte. Egal ob Film oder ein anderes Medium, ich konnte über 30 Jahre der Geschichte des Waisenjungen entkommen. Und nun war es so weit und ich wahr ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.
Doch was hatte ich erwartet? Ehrlich gesagt ein wenig mehr Spannung. Zwar wurde hier die Geschichte eines armen Jungen mit großem Herz und reiner Seele erzählt, der im viktorianischen Zeitalter aufwuchs, aber ich konnte bis zum Ende nicht die Faszination aufbauen, welche ich, nachträglich, in Rezensionen erlesen konnte. Zwar sprach das Buch wirklich viele wichtige Themen an, mit welchen wir auch heutzutage noch zu kämpfen haben, aber für mich war es jetzt nicht so, als hätte ich dies nicht schon einmal irgendwo gelesen. Dazu kam, dass viele der Charaktere, nachdem Lesen sofort wieder verblassten. Sie hinterließen bei mir keinen bleibenden Eindruck, da sie z.B. so handelten, wie es in der Zeit anscheinend üblich war. Dass dies damals viele schockierte kann ich mir sehr gut vorstellen, aber mit dem Wissen der aktuellen Zeit fast schon normal wirkte.
Trotzdem kämpfte ich mich durch das Buch, denn die pure Neugier trieb mich einfach voran. Zudem empfand ich die Übersetzung samt Überarbeitung sehr gelungen, da man wirklich sehr fließend durch die Abschnitte kam. Hier möchte ich auch erwähnen, dass ich Dickens´ Unterteilung in die einzelnen Kapitel sehr gut fand, zumal die kleinen Andeutungen eben doch immer wieder mein Interesse weckten.
Dies traf auch auf die Illustrationen von Lev Kaplan zu, welche dem Geschehen, mit den vielen in Sepia-Tönen gehaltenen Zeichnungen, enorme Tiefe gaben. Auch wenn mich die Handlung nicht so packte, wie ich es gerne gehabt hätte, war es spannend zu sehen, wie sich der Illustrator die Charaktere des Buches und das viktorianische London vorstellte.
Fazit:
Hätte ich mir gewünscht, dass mir dieses Buch gefällt? Natürlich, denn wenn ein Buch nach so vielen Jahren noch gerne gelesen wird, wird dies den ein oder anderen Grund haben. Doch bei mir wollte der Funke einfach nicht überspringen. Zwar schätzte ich den leichten Lesefluss, den Kapitelaufbau und nicht zuletzt auch die Illustrationen von Lev Kaplan, aber Olivers sozialkritische Geschichte fand in mir leider keinen Fan.