Zayne hat viel durchgemacht: Der attraktive Gar-goyle-Wächter mit den eisblauen Augen hat seine grosse Liebe Layla an den Dämonenprinzen Roth verloren, und sein Vater ist im Kampf gefallen. Doch Zayne kann sich nicht länger in seinem Schmerz vergraben, denn ein unbekanntes Wesen macht Jagd auf die Wächter. Um diese Bedrohung aufzuhalten, wendet er sich an einen anderen Gargoyle-Clan. Zu seiner Überraschung lebt dort eine Sterbliche – Trinity, bei der sein Herz wieder etwas fühlt. Aber sie umgibt ein Geheimnis. Hängt es womöglich mit den Angriffen auf die Gargoyles zusammen?
4,5 Sterne
Kurz vorweg: Die deutschen Bände 4-6 sind im Englischen eine eigenständige Reihe. Sie spielen im gleichen Universum wie Band 1–3 und auch die Protas aus den ersten drei Teilen tauchen hier wieder auf. Aber ich finde, man kann die Reihe auch lesen, ohne 1-3 vorher gelesen zu haben.
Nachdem ich die letzten Wochen dennoch die ersten drei Teile gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf Zaynes Geschichte. Das Buch wird aus der Sicht von Trinity erzählt, die man bisher noch nicht kannte. Ich mag ihren Charakter sehr, weil sie weiß, was sie will und vor allem Durchsetzungsvermögen hat. Zayne wirkte auf mich dafür ruhiger und gleichzeitig viel schlagfertiger als in den anderen Bänden, was mich aber nicht gestört hat.
Die Storyline finde ich unglaublich gut und wesentlich spannender als die der ersten Teile. Man merkt, wie sich die Autorin zwischen den Büchern weiterentwickelt hat. Der Schreibstil ist runder, die Story wirkt ausgereifter und ausgearbeiteter und die Charaktere sind auch runder gestaltet. Darum ist dieses Buch auch bislang mein liebstes der Reihe.
Der Plottwist hat mir auch sehr gut gefallen und ich hab ihn definitiv nicht kommen sehen. Ich liebe das Ende sehr und möchte unbedingt weiterlesen.
Ich muss aber sagen, dass JLA mich mittlerweile immer etwas enttäuscht, weil sie in jeder ihrer Reihen ein bestimmtes Muster verwendet. Wenn man ihre Geschichten auf das Einfachste runterbricht, ist es immer das übermächtige Mädchen mit dem Prinzen/Fürsten/König von was auch immer. Und während ich in Blood and Ash die Gespräche zwischen Kieran und Poppy geliebt habe, wenn sie Fragen gestellt hat und er darauf sarkastisch geantwortet hat, war ich hier dann doch enttäuscht, weil die Autorin genau das auch schon hier in Dark Elements 4 verwendet hat. Es ist alles immer sehr wiederholend, wenn man mehrere ihrer Reihen kennt.
Eine erfrischend lebensnahe Protagonistin, die einen durch die Geschichte zieht, wo es der vage und reizlose Hauptplot leider nicht schaffte
blerta am 05.11.2022
Bewertungsnummer: 1820092
Bewertet: eBook (ePUB)
Trinity hütet seit ihrer Geburt ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen darf. Behütet wächst sie in einem Wächter-Clan auf, lernt, zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen. Als es immer mehr Angriffe von Dämonen gibt und ein anderer Clan bei ihnen auftaucht, wird Trinity hellhörig. Vor allem jedoch interessiert sie sich für Zayne …
Es ist Jahre her, seit ich den dritten Band der Reihe beendet habe. Ich konnte mich deshalb nicht mehr an Vieles erinnern, aber da es eine Spin-Off Fortsetzung ist, war mein Nichtwissen nicht ganz so schlimm …
Trinity war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre lockere und lustige Art. Was mich aber vor allem überzeugte, waren ihre Schwächen. In Fantasy Romanen tendieren Autor:innen dazu, ihre Protagonist:innen fehlerfrei zu portraitieren. Trinity jedoch hatte mit einigen Macken zu kämpfen: Sie war ungeduldig, manchmal etwas zu stolz, manchmal sogar etwas egoistisch (was ich wirklich sehr erfrischend und interessant fand).
Zayne mochte ich schon in den drei Bänden vorher nicht. Das hat sich mit diesem Buch auch nicht geändert. Allgemein habe ich das Gefühl, man könnte viele männlichen Protagonisten aus Fantasy-Reihen in denselben Topf schmeissen, mit der Beschriftung: »Makellos, draufgängerisch und eigentlich toxisch, aber den letzten Punkt ignorieren wir.«
Trotzdem würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, es wäre keine Spannung zwischen den beiden aufgekommen. Sie hatten ihre Momente, die mich dazu antrieben, weiterzulesen. Um ehrlich zu sein, war die Entwicklung in ihrer Beziehung um einiges spannender, als das, was um sie rundherum passierte.
JLA kann gut mit ihren Charakteren spielen, aber das ganze Gerüst um sie herum war wacklig und kurz vor dem Zusammenbruch. Der Hauptplot mit Trinitys Geheimnis und den Dämonenangriffen war sehr vage und vorsichtig geschildert, als würde nur so nebenbei die gesamte Welt aus dem Gleichgewicht geraten, als wäre sich die Autorin selbst nicht sicher gewesen, was jetzt als nächstes passierte.
Den Schreibstil von JLA mag ich sehr gerne: Sehr flüssig, abwechslungsreich und nah an den Charakteren.
Ich habe schon oft von Rezensent:innen gelesen, wie sie schilderten, das Ende habe das gesamte Buch für sie versaut. Bisher konnte ich das nie nachvollziehen, weil ich immer dachte, ein Ende konnte doch nicht so eine grosse Auswirkung auf die 300 Seiten vorher haben.
In dieser Geschichte war das Ende so klischeehaft, vorhersehbar und überzogen, dass es wirklich den ganzen (mehr oder weniger vorhandenen) Aufbau zerstört hat. Diese Möglichkeit des Finales ist mir während des Lesens eingefallen, aber ich dachte mir: »Nein, die Autorin macht das nicht.« Und trotzdem hat sie es getan.
Nun, ich hoffe, im nächsten Band klären sich noch einige offene Fragen.
Fazit
Trinity als Protagonistin konnte mich definitiv überzeugen und mich durch die Geschichte ziehen, wo es der mangelnde und uninteressante Plot nicht mehr konnte. Das Zusammenspiel der Charaktere klappt gut, auch der Schreibstil gefällt mir, wobei die restlichen Elemente des Hauptplots sehr vage blieben. Leider war das Ende für mich eine vorhersehbare und überzogene Katastrophe.