Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
07.02.2024
Verlag
Kremayr & ScheriauSeitenzahl
232
Maße (L/B/H)
20.3/12.3/2.4 cm
Es wird eskalieren.
Ein atemlos erzählter Roman über die Dynamik einer vereinnahmenden Liebesbeziehung, von der idyllischen Zweisamkeit bis zur lebensbedrohlichen Gewalt – sinnlich und schmerzhaft konsequent.
So, wie die engagierte, talentierte Julia dem exzentrischen Maler Joe begegnet, könnte eine grosse Liebe beginnen. Von Joes Abgründen lässt Julia sich nicht abschrecken, im Gegenteil. Doch warum malt er nur tote Frauen? Als sie ihm schliesslich in seine abgeschiedene Hütte im Wald folgt, kommen sie einander so nahe, dass die Wahrheit nicht mehr zu verbergen ist.
Barbara Rieger verfolgt in einer rasanten Handlung minutiös die Motive und die Entwicklung emotionaler Abhängigkeit und zeigt, dass häusliche Gewalt jede und jeden von uns treffen kann.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Das Portrait einer toxischen Beziehung, geschickt in Szene gesetzt.
MarcoL aus Füssen am 02.04.2024
Bewertungsnummer: 2168660
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
„Eine Liebesgeschichte und das Gegenteil davon“ - so lautet der erste Satz des Klappentextes. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Dieser simple Satz schraubt die Erwartung hoch, baut eine Spannung auf, obwohl der Roman noch gar nicht begonnen hat.
Und der Satz hält, was er verspricht. Es fühlt sich anfänglich an wie eine Romanze, ja beinahe wie ein Match „Made in Heaven“. Eine Beziehung entwickelt sich, baut sich auf, bettet sich in Watte wie in einem gemütlichen Nest. Und dennoch wartet man beim Lesen auf die Dornen, die durch diese flauschige Zweisamkeit stechen. Aber werden sie überhaupt stechen? Passiert denn was?
„Es wird eskalieren“ verspricht eine weitere Ankündigung.
Ohne jetzt viel zu spoilern: der Himmel wird dunkler, kurzes Donnergrollen, wieder lichte Momente, ein Nachgeben. Dabei glaubt man, dass manche Zeichen von außen gesehen offensichtlich sind. Oder doch nicht. Situationen, türmen sich auf …
Julia malt Baumfiguren, hat mit Ausstellungen aber noch mäßige Erfolge. Sie trifft auf Joe, der schon mit mehr Ausstellungen und Erfahrung punkten kann. Er malt Portraits von toten Frauen, und suhlt sich im Schmerz, dass seine Frau verschwunden (und mittlerweile für tot erklärt) ist. Er zeigt sich empfindsam, tritt als Gönner und Förderer von Julia auf. Irgendwann wird mehr daraus, eine Beziehung wächst. Julia, obwohl noch in einer festen, aber offenen Beziehung mit David (der selten zu Hause ist), beginnt sich in Joe zu verlieben. Zuerst dachte sie, es sei nur körperlich, doch das Herz sagt ihr eines Tages etwas anderes.
Bald schlittert Julia, vorerst äußeren Einflüssen geschuldet, in eine Art Abhängigkeit von Joe. Von David verlassen, aus der gemeinsamen Wohnung gedrängt, zieht sie bei Joe ein. Die erhofften Freiräume gestalten sich bald als gläserne Tresore. Joes narzisstische Eigenarten, sein toxischer Drang Julia besitzen zu wollen, tragen ihr nötiges dazu bei. Als dann auch noch die Pandemie beginnt … mehr möchte ich nicht verraten: LESEN!
Der Titel ist sehr geschickt gewählt. Die Autorin erklärt im Nachwort an welche Kriterien sie sich gehalten hat, um den Plot aufzubauen. Damit komponiert Barbara Rieger einen hervorragenden Roman, der von seinen Zuspitzungen (Eskalationen) und deren Abschwächungen lebt, Wellen gleich, die stetig höher schlagen.
Der Satzbau ist knapp, prägnant. Oft lässt Rieger die Sätze mit einem kurzen „ ,aber“ abbrechen. Der Verdacht, welchen man beim Lesen hat, wird so geschickt bestätigt. Auf der anderen Seite wirft dieses geniale Textkonstrukt Fragen auf, ob es tatsächlich so ist, wie man es vermutet und sich hineinversetzt. Und dann möchte man immer wieder in Zeilen hineingreifen, die Handlung aufhalten, das Offensichtliche abwehren. Ganz große Erzählkunst!
Sehr gerne gebe ich eine absolute Leseempfehlung für diesen herausragenden Roman.
Regt zum Nachdenken an
Jürg K. am 17.02.2024
Bewertungsnummer: 2133059
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Die engagierte, talentierte Julia begegnet dem exzentrischen Maler Joe. So beginnt fast jede Liebesbeziehung. Julia lässt sich von Joes Abgründen nicht abschrecken. Doch weshalb malt er nur tote Frauen? Sie folgt ihm in seine abgeschiedene Hütte im Wald. Hier ist die Wahrheit nicht mehr zu verbergen. In diesem Buch wird auf eindrückliche Weise dargestellt wie die Dynamik in einer Beziehung vorwärtsschreitet. Man liest wie es langsam zu psychischem und physischem Missbrauch kommt. Es wird eindrücklich und fast atemlos die Dynamik einer Liebesbeziehung aufgezeigt, die in lebensbedrohlicher Gewalt endet. Es ist ein bedrückendes Dokument und eindrücklich geschildert, dass ich das Buch nicht weglegen konnte, bis ich die letzte Seite gelesen hatte. Für mich ein sehr eindrückliches Buch das man gelesen haben muss.