Meine letzte RezensionTinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenenvon Alina Metz
Überwältigt habe ich den Deckel des Buches geschlossen und mir gedacht: "Das ist Perfektion." Übertrieben? Vielleicht. Aber das war meine rohe Reaktion auf diese Geschichte.
Im Untergrund der Stadt erstreckt sich ein magisches Bücherlabyrinth in unergründliche Tiefe. Minna beginnnt dort bei den miesepetrigen Raban Krull ihre Lehre zur Büchersucherin, wie ihre Mutter eine war, die vor langer Zeit im Labyrinth verschwand. Bald erfährt Minna, dass ihre Mutter noch lebt, eingeschlossen hinter den Spiegeln, und sie tut alles dafür, um sie zu befreien und Anonymus zu besiegen, der sie dort eingesperrt hat. Alleine wird dieses Unterfangen schwierig, aber wem kann sie bei der Sache ins Vertrauen ziehen?
Diese Geschichte beginnt actionreich, man wird direkt ins Geschehen geworfen, und nicht mehr losgelassen. Jeder in dieser verborgenen Welt birgt ein Geheimnis, was die Nebencharaktere besonders interessant macht, mehrdimensional und in ihrer Weise charmant. Zwischen den Kapiteln gibt es immer einen Textauszug, entweder aus fiktiven Werken oder aus realen Klassikern der Weltliteratur. Das lockert den dichten Fluss der Geschichte auf und verleiht ihr gleichzeitig weitere Ebenen. Dabei kommt auch der Plottwist nicht zu kurz - ein wahrer Pageturner!
Die Atmosphäre erinnerte mich grob an Walter Moers für Kinder im Stil von Kai Meyer, und das letzte Mal, dass mich ein Kinderbuch fesseln konnte, wie dieses es tat, war Band 1 von "Keeper of the Lost Cities".