Dies könnte eine ganz normale Teenie-Love-Story sein, denn sie enthält eigentlich alle typischen Elemente, die in keiner Geschichte für Heranwachsende fehlen dürfen. Wären da nicht die beiden Protagonisten: die wohlbehütete Maya und der Herumtreiber Domenico, die sich den gängigen Klischees widersetzen und eine ziemlich krasse Freundschaft entwickeln.
Die 13-jährige Maya kann sich in ihrer Klasse nicht so richtig durchsetzen. Da sind zum einen ihre drei Erzfeindinnen Delia, Manuela und Isabelle, die nun wirklich keine Gelegenheit auslassen, sie zu triezen. Zum anderen ist da der machthungrige André, der mit seinen Kumpels immer wieder für Unruhe sorgt. Ausserdem wird sie zu Hause von ihrem strengen Vater unter Druck gesetzt. Doch Mayas Leben wird auf den Kopf gestellt, als der freche und angeberische Domenico neu in die Klasse kommt. Das ist das, was ihr gerade noch gefehlt hat: Domenico sieht einerseits so gut aus, dass sie in seiner Gegenwart weiche Knie bekommt, und andererseits ist er so unsympathisch, dass er ihrer Meinung nach dahin gehen kann, wo der Pfeffer wächst. Trotzdem kommen sich die beiden näher, und Maya entdeckt hinter seiner Maske einen ganz anderen Domenico. Plötzlich wird sie mit einer für sie völlig fremden Welt konfrontiert und gerät in eine Konfliktsituation - nicht nur innerlich, sondern auch mit ihrem Vater, der gegen die Freundschaft mit diesem mysteriösen Jungen ist. Ein Kampf beginnt, in dem Maya über sich selbst hinauswächst und Domenicos Leben fast aus den Fugen gerät.
Grundsätzlich sind alle neun Bände gut geschrieben und die Geschichte ist sehr spannend und berührend erzählt. Da man als Leser in das Geschehen mit hineingezogen wird, hat man den Eindruck, die Geschichte und die Figuren darin seien real. Und hier taucht die Problematik dieses Romans auf: Er vermittelt einem ein sehr gefährliches Bild und rechtfertigt sowie romantisiert toxische Beziehungen (was vermutlich nicht direkt die Intention der Autorin war).
Gerade weil diese Romanreihe aber an junge Teenager, die Fiktion und Realität noch nicht wirklich auseinanderhalten können, adressiert wird, finde ich die allgemeine Botschaft eine äussert fragwürdige. Denn sie teilt einem grundsätzlich mit, dass man dem Partner, so schlecht er einen auch behandelt, so viel Liebe und Verständnis entgegenbringen soll, bis er sich ändert.
Zur Erinnerung: Diese Romanreihe wird an Jugendliche ab 13! Jahre empfohlen!
Vermittelt falsches Bild
Bewertung am 08.03.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Dieses Buch- die ganze Reihe-, habe ich damals als Teenagermädchen verschlungen. In Retroperspektive (nun 24/w) muss ich sagen, dass es ein gefährliches Bild vermittelt. Ein narzisstischer Teenagerjunge, ein Mädchen mit Helfersyndrom. Er behandelt sie 9 Bücher lang schlecht, sie akzeptiert alles, weil sie verliebt ist und alles mit seiner schwierigen Vergangenheit "erklären" kann. Am Ende ändert er sich und sie heiraten, "Zeit heilt viele Wunden", als ob. Mädchen lernen, sie müssen alles von "Fuckboys" akzeptierten und wenn sie nur lieb, verständnisvoll und hilfsbereit genug sind, ändern sich diese und werden zu "Husbandmaterial". Katastrophale Message, welche toxische Beziehungen rechtfertigt und romantisiert.
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Liebesgeschichte, wichtige Themen, Charakterentwicklungen und Realitätsgefühl
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Die neunbändige Reihe von Maya und Domenico habe ich vor sechs Jahren erstmals gelesen und seither lässt sie mich nicht mehr los. In der ganzen Reihe sind so viele wichtige Themen, die auch in die heutige Zeit passen. Familie, Freundschaft, Liebe, Gewalt, Drogen, und Tod sind nur einige der Themen, die immer wieder in der Reihe vorkommen. Es werden ausserdem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Figuren aufgezeigt und wie sie sich gegenseitig ergänzen.
Der Leser begleitet die Beiden und kann somit ihre Entwicklung beobachten. So wird Maya von einem naiven, unsicheren Mädchen zu einer selbstbewussten und bedachten Frau und aus dem gewalttätigen, draufgängerischen Domenico wird ein liebenswürdiger, ruhigerer Mann.
Was mir besonders gefällt ist, dass es sich bei Maya und Domenico nicht um eine typische Liebesgeschichte handelt, sondern um etwas so viel mehr. Bis zum Ende weiss man als Leser nicht, ob es für die beiden ein Happy End gibt oder nicht. Beide Möglichkeiten scheinen während der gesamten Zeit eine Option.
Die Geschichte fühlt sich sehr real an und geht dem Leser sehr nahe. Man fühlt jede emotionale Regung mit und würde teilweise am liebsten den Verlauf ändern.
Das einzige, was man kritisieren könnte ist, dass die Reihe das Gefühl toxische Beziehungen seine okay vermitteln kann. Jedoch finde ich, dass dem Leser bewusst ist, dass es sich um reine Fiktion handelt und weiss, dass einzelne Handlungen alles andere als in Ordnung sind.