Die Journalistin Aline Wüst recherchierte in den vergangenen zwei Jahren im Rotlichtmilieu. Sie sprach mit rund hundert Frauen, die sich aktuell prostituieren oder in der Vergangenheit Geld mit Sex verdienten. Sie sass viele Abend im Puff, reist mit einer Bulgarin in ihr Heimatdorf, trieb Geld von einem Freier ein, fror am Strassenstrich und fläschelte in Bukarest das Baby eines Menschenhändlers. «Piff – Paff – Puff. Prostitution in der Schweiz» ist eine eindrückliche Reportage, in der sowohl Prostituierte als auch Freier, Bordellbetreiberinnen, Anwälte und Polizisten sowie Medizinerinnen und Psychologen zu Wort kommen.
Dieses Buch hat mich zutiefst bewegt und es ist ein Buch, das nicht nur von Frauen sondern besonders auch von Männern gelesen werden sollte. Die Geschichten dieser Frauen machen einen zutiefst betroffen und gleichzeitig bewundert man ihren Mut, ihre Kraft. Es wird an der Zeit, das sich etwas ändert, denn "es ist der älteste Beruf der Welt" ist in 2021 wirklich kein Argument mehr. Oder anders gefragt: "Würden Sie Ihrer Tochter Prostitution als Berufswahl empfehlen?".
Die Stimmen der Nacht.. Gesang.. Klage
Bewertung aus Hallwil am 03.06.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Tief berührt hat mich dieses Buch! Es ist so wahr, autentisch.. Keine Berichterstattung von aussen: sondern mitten im Geschehen! Ich wünsche, ich hätte eine Aline gehabt, damals... Am Sihlquai. DANKE!
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Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so berührt wie «Piff, Paff, Puff» von Aline Wüst. Vor einiger Zeit hat mir eine Kollegin im Buchhandel dieses Buch empfohlen. Sie hat es auch erst vor kurzem gelesen und war wohl genauso berührt davon wie ich.
Aline Wüst erzählt durch viele verschiedene und kurze Kapitel die Geschichten von Freier, Prostituierten, Polizisten, Puffmuttern und vielen mehr. Das Buch ist mit 146 Seiten ziemlich kurzgehalten, wofür ich aber auch dankbar war. Das Buch behandelt ein schwieriges Thema und ich musste immer wieder Pausen dazwischen machen, damit es mich nicht zu sehr mitgenommen hat.
In diesem Buch erzählt Aline Wüst, wie die Prostitution hier in der Schweiz aussieht und dass, obwohl es hier legal ist, immer noch viele Frauen es nicht freiwillig machen. Im Buch selbst werden genauere Zahlen genannt, aber es ist erschreckend. Mädchen im Alter von 11 werden in ihren eigenen Ländern in die Prostitution gezwungen und mit 16 in die Schweiz weitergeschickt, um das ganz grosse Geld zu machen. Meist wissen es die Angehörigen der Frauen gar nicht, zum anderen werden sie aber auch oft vom eigenen Vater an einen Zuhälter verkauft, oder die eigene Mutter führt das Mädchen in die Prostitution ein. Daraus entsteht ein erschreckendes Bild, so schlimm, dass man den Blick abwenden will. Doch Aline Wüst hat das nicht getan, sie hat sogar einen Tatsachenbericht davon geschrieben und ist bis an die Ursprünge der Prostituierten zurückgereist.
Meiner Meinung nach hat es viel Mut gebraucht, dieses Buch zu schreiben. Und ein grosses Durchhaltevermögen. Ich weiss nicht genau, wie Aline da so einen kühlen Kopf bewahren konnte, aber es ist beeindruckend. Über den Grossteil des Buches ist Aline sehr diplomatisch und scheint keine Seite zu wählen. Zum Ende kam dann aber doch ihre Meinung durch und für mich war das sehr angenehm. Sie hat dort auch ihre eigenen Gedanken niedergeschrieben, die das Buch noch ausführlicher machen. Eine riesige Empfehlung für alle, die sich ein wenig genauer mit dem Thema «Frau» auseinandersetzen wollen.
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Ein erschreckendes Buch, dessen Wichtigkeit mit jeder Seite zunimmt.
Beim Lesen kriegt man Bauchschmerzen. Wir alle haben eine Meinung über Prostitution: Wir verurteilen sie, verherrlichen sie oder verweisen bei genaueren Fragen dazu aufs Ausland. In der Schweiz ist alles geregelt, alles legal, alles kontrolliert. Die Frauen hier machen es alle freiwillig. Aline Wüst gibt diesen Frauen, von denen wir so viel zu wissen glauben, eine Stimme. Sie gibt ihnen die Möglichkeit zu erzählen und überlässt den Rest ihren Leser:innen.
Dieses Buch hat mich erschüttert und ich hoffe, dass es so viele Schweizer:innen wie möglich lesen.