
Café Größenwahn 1890-1915: Als in den Kaffeehäusern die Welt neu erfunden wurde
1Fr. 26.90
inkl. MwStBeschreibung
Details
Format
ePUB 3
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Nein
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
02.11.2023
Verlag
Hoffmann und Campe VerlagSeitenzahl
384 (Printausgabe)
Dateigröße
7735 KB
Sprache
Deutsch
EAN
9783455016574
An der Wende zum 20. Jahrhundert rebellieren junge Menschen gegen altes, prüdes Denken. Allen Widerständen zum Trotz wollen sie nichts weniger, als ausbrechen, das Leben geniessen und sich selbst verwirklichen. Unter ihnen: Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler und Arthur Schnitzler. Im Wiener "Café Griendsteidl", im Münchner "Café Stefanie" und im Berliner "Café des Westens" lieben und streiten sie sich, schmieden Allianzen und diskutieren dabei aberwitzige Visionen einer anderen, neuen Welt. Dirk Liesemer zeichnet ein ebenso faszinierendes wie höchst unterhaltsames Porträt der "Belle Époque" - eine Zeit, in der jahrhundertealte Gefüge zerbrechen und die den eigenen Grössenwahn stets um ein Vielfaches zu übertreffen vermochte.
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Gertie G. aus Wien am 01.11.2023
Bewertungsnummer: 2058998
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Dieses Buch führt uns an die Wende zum 20. Jahrhundert nach Wien, München und Berlin in jeweils, stellvertretend für den Aufbruch in neue Zeiten, ein Kaffeehaus: In Wien ist es das bekannte Café Griensteidl, in München das Café Stephanie und in Berlin das Café des Westen.
Wer sich dort trifft? Junge, noch unbekannte Literaten, Revoluzzer sowie Frauen aus großbürgerlichem Hause, die sich gegen das Establishment auflehnen.
Allen ist gemeinsam, dass sie sich in den Kaffeehäusern Gedanken um die Zukunft machen. Vieles davon grenzt an Größenwahn - daher auch der (Zusatz)Name der Institutionen. Interessanterweise besuchen einige der Protagonisten die Kaffeehäuser aller drei Städte.
Man diskutiert, streitet, manchmal prügeln sich die Herrschaften und versöhnt sich wieder. Es fließt neben Kaffee auch Alkohol in Strömen. Die meisten der Besucher sind nahezu mittellos und schnorren sich durchs Leben. Doch wenn sie, z. B. durch die Publikation eines Artikels in einer Zeitung, kurzfristig zu Geld kommen, wird das sofort wieder ausgegeben.
Die Liste der Namen, die in den drei Kaffeehäusern quasi lebten, liest sich wie das Who-is-Who der Literatenszene. Von Peter Altenberg bis Arthur Schnitzler, Else Lasker-Schüler und der recht umtriebigen Franziska von Reventlow reicht die Aufzählung. Auch Adolf Loos, der mit seinen schnörkellosen Fassaden auf Missfallen trifft, ist Teil der Kaffeehausgesellschaft.
Dirk Liesemer gelingt es vorzüglich, diese Jahre des Umbruchs auferstehen zu lassen. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird dem Café Größenwahn in den drei Großstädten vorerst ein Ende bereiten.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Rückblick in die angeblich „gute alte Zeit“, die so gut gar nicht war, 5 Sterne.