Als der Wind die Träume fing

Die Autorin ist in das Welt- und Naturverständnis und die Sprachmagie der Navajo-Kultur eingetaucht. Diese Beschäftigung bildet die Grundlage für eine mit Herzblut geschriebene, wunderbare Geschichte um Menschen mit besonderen Gaben, deren Wege die Autorin auf berührende, lebensverändernde Weise verknüpft. Das Schicksal des siebenjährigen, hochbegabten Navajo-Mädchens Sialea-lea führt die verkopfte, hochbegabte Akademikerin Liz aus Boston, den weisen, mit der Magie der Natur in Einklang lebenden Navajo Mato und dessen innerlich zerrissenen, ebenfalls diesem Volk angehörenden Ziehsohn Chayton zusammen. Inmitten der gewaltigen Natur Colorados zwischen Silverton und Durango werden auf beiden Seiten anfängliche Vorurteile überwunden und Geheimnisse aufgedeckt. In den Bann des vielschichtigen Romans gezogen, verfolgt der/die Lesende, wie Emotionen freigesetzt werden und zwischen Schmerz und Freude, durch die Liebe zum Land und zu dem bezaubernden Kind, die Leben von Liz und Chayton heilen. Das schöne Cover vermittelt mit dem Bild von dem barfüßigen Mädchen im weißen Kleid, auf dessen Finger ein Schmetterling landet, den Federn, die an einen Traumfänger denken lassen, und dem gestrengen Gesicht des ernsten Navajo-Kriegers einen Eindruck von der Bildkraft der Geschichte. An den Sprecher mit seinem schweizerdeutschen Akzent musste ich mich etwas gewöhnen, zumal wenn er amerikanischen Slang wiedergibt. Doch die mitreißende Geschichte lässt einen rasch in die sprachlichen Bilder und Emotionen eintauchen. Die Personen erhalten Profil und werden lebendig. ...weiterlesen

In " Als der Wind die Träume fing " lebt das kleine Navajo Waisenmädchen Sialea-lea seit ihrer Geburt auf der Silverlight Ranch bei Chayton und Mato, die wie Vater und Großvater für das siebenjährige Mädchen sind. Doch beiden sind die Hände gebunden, da sie nicht die Vormundschaft für das Kind bekommen und Sialea-leas weiteres Leben im Ungewissen liegt. Deswegen und wegen ihrer Hochbegabung wendet sich Mato an einen alten Freund, um diesen zu Hilfe zu bitten. Etwas worüber Chayton alles andere als begeistert ist, möchte dieser doch seine Ach’e’e, seine angenomme Tochter nicht verlieren. Nur wie kann er, Chayton Ironcloud ein Native Americans trotz seiner Studien und damit verbundenen Arbeiten, dieses Schicksal abwenden? Liz Winston wurde von ihrem Großvater Edward zu dessen alten Freund geschickt, da nahe Silverton auf dessen Ranch von Mato Whitefeather ein kleines Mädchen mit Hochbegabung lebt und sie, Liz endlich mal Leben soll und nicht nur für ihren Beruf existieren. Doch was Liz auf ihrer Reise von Boston nach Colorado in die Rocky Mountains und vorallem vor Ort erlebt, ist etwas womit die dreifache Harvard Doktorantin nicht sofort zurecht kommt. Ist Liv doch eine Person, die an Zahlen und Fakten glaubt und nicht an übernatürliches. Und doch spürt Liv vom ersten Moment an Gefühl des Zuhauses und Zugehörigkeit für die Region und die dort lebenden Personen auf der Ranch. Wird es Chayton mit Livs Unterstützung gelingen, Sialea-lea in seinem und dem Leben seines Ziehvater Mato zu erhalten? Wie heißt es so schön im Buch: Was wie ein Märchen klang - und keines war. Ihr Leben, das jede erfundene Geschichte übertraf. Die Geschichte um Sialea-lea hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gebracht, dabei bleibt sie abwechslungsreich sowie spannungsgeladen. Man darf mit Sialea-lea, Liv und Chayton mitfiebern und die verschiedesten Emotionen erleben. Es gibt einiges zum schmunzeln bis herzhaft zu lachen, so manche mitfühlende wie auch tragische Momente und die ein oder andere Träne zu vergießen. Da ich erfahren wollte, ob und wie es für Sialea-lea eine für alle Seiten zufriedene Zukunft gab, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch bekommt von mir eine Lese / Kaufempfehlung und 5 Sterne. ...weiterlesen