Wenige Autoren können ihre eigenen Texte so gut lesen wie Jan Weiler: lebendig, witzig, mit Selbstironie
Erfolgreich und allein – so steht der Architekt Peter Munk mit 51 Jahren da. Beziehungsweise liegt da, mit einem Herzinfarkt auf der Rolltreppe in der dritten Etage eines Kaufhauses. Er überlebt, doch es gibt niemanden, den er vom Krankenhaus aus benachrichtigen möchte. In der Rehaklinik trägt sein Therapeut ihm auf, in seiner Selbsterforschung bei den Menschen zu beginnen, die ihn zu dem Mann gemacht haben, der er ist. Und so blickt Peter Munk erstmals auf die dreizehn Frauen seines Lebens und auf die Lektion, die er von jeder einzelnen gelernt hat. Mit überraschendem Ausgang.
Hmmm, also insgesamt mochte ich die Geschichte und die Idee sehr.
Aber der Protagonist bleibt die ganze Zeit sehr auf Distanz und ich kann
mich irgendwie weder mit ihm noch mit seinen Exfreundinnen identifizieren.
Als ob jemand die Geschichte nacherzählt, der die ganzen beteiligten Personen
nicht persönlich kennt, sondern nur aus einem guten Buch...
schade, denn bei den Büchern über Kühn fand ich gerade dass so toll,
dass man sich auch als Frau total gut in Kühn einfühlen kann. Ich hoffe, es gibt
bald einen neuen Band über Kühn.
Lesung und Sprache fand ich völlig in Ordnung.
Symphatisch!
hamburg.lesequeen aus Bargfeld-Stegen am 26.11.2024
Bewertungsnummer: 2350209
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
MUNK
Jan Weiler
Der 51-jährige Peter Munk erleidet im Kaufhaus, auf der Rolltreppe, einen Herzinfarkt. Als er nach einer Bypass-Operation im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist er fassungslos. Wie konnte ausgerechnet ihm so etwas passieren? Peter lebt gesund, treibt regelmäßig Sport, ist weder übergewichtig noch führt er ein ausschweifendes Leben.
Doch zum ersten Mal in seinem Leben wird ihm bewusst, wie allein er eigentlich ist: Er war nie verheiratet, wollte keine Kinder und pflegt kaum Freundschaften. Selbst seinen Kollegen im Architekturbüro möchte er nicht erzählen, dass er dem Tod gerade noch einmal entkommen ist.
Kurzentschlossen nimmt er sich Urlaub und bucht einen Aufenthalt in einem luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel im Schwarzwald. Sauna, Pool und gesundes Essen - das, so denkt er, wird ihm guttun.
Dort angekommen, bekommt er von einem Therapeuten die Aufgabe, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, insbesondere mit seinen ehemaligen Liebesbeziehungen.
Akribisch, wie er nun einmal ist, widmet sich Peter bei langen Spaziergängen jeder einzelnen Dame aus seiner Vergangenheit.
Wir begleiten ihn auf eine Reise zurück in sein Teenager-Leben, treffen auf seine früheren „Lieben“ - die diesen Titel nicht immer verdienen - und erleben dabei zahlreiche bewegende, humorvolle und manchmal auch skurrile Rückblicke.
Nach dem großartigen Buch „Der Markisenmann“ musste ich Jan Weilers neuesten Roman unbedingt lesen - und ich kann direkt sagen: Ich wurde nicht enttäuscht.
Peter Munk war mir sofort sympathisch. Seine Gedanken und Werte spiegeln oft auch meine eigenen wider, und ich habe mehr als einmal über ihn schmunzeln müssen. Obwohl ich ein wenig Zeit brauchte, um in die Geschichte hineinzufinden, konnte ich das Buch schließlich kaum mehr aus der Hand legen.
Fazit:
Spannend, tiefgründig, humorvoll - und endlich mal wieder eine „ganz andere Geschichte“.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!