Eine ebenso tollkühne wie bewegende Reise ohne Rückfahrkarte in das Indien abseits der touristischen RoutenAls der Australier Lindsay mit falschen Papieren in Bombay strandet, hat er einen spektakulären Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis hinter sich und ist auf der Flucht vor Interpol. Ohne Sprachkenntnisse und Kontakte ist das Überleben in der chaotischen Metropole jedoch schwer. Zu seinem Glück begegnet Lindsay dem jungen Inder Prabaker, der in den Slums lebt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Auf ihren Streifzügen durch die exotische, schillernde, aber auch zutiefst brutale und gnadenlose Stadt schliessen die beiden eine innige Freundschaft. Von Prabaker lernt Lindsay nicht nur die Landessprache, sondern auch, mit sich ins Reine zu kommen und Verantwortung zu übernehmen: Als „Shantaram“, als „Mann des Friedens“ wird er zum Anwalt der Armen und kämpft fortan mutig und aufopferungsvoll für eine menschenwürdigere Welt.(Laufzeit: 45h 16)
dabei noch autobiographisch! Diese 1000 Seiten habe ich wie im Rausch durchgelesen. Unglaublich in welche Welt uns der Autor entführt!Ich habe mich nie besonders um die indische Kultur bemüht. Betreibe kein Yoga und suche keinen Guru aber nach diesem Roman ist einer meiner Lebenswünsche, einmal Indien zu besuchen. Die Slums ein wenig kennen zu lernen und alles auf mich wirken zu lassen. Wir haben den Roman ca. 4-5 mal verschenkt und wirklich dankbare Rückmeldungen bekommen! Roberts hat uns einen der schönstenLeseurlaube seit langem verschafft! Unbedingt lesen!!!
ein abenteuerliches Leben
Bewertung aus Oberursel am 17.08.2020
Bewertet: eBook (ePUB)
Dieses Ausnahmebuch beruht auf der wahren Lebensgeschichte des Autors, und daher muss man Gregory David Roberts erst einmal vorstellen: 1952 wurde er in Melbourne geboren, heiratete früh, doch die Ehe ging in die Brüche, und die Scheidung und Trennung von seiner Tochter stürzten ihn in die Heroinsucht. In seinen Studienjahren beging Roberts diverse bewaffnete Raubüberfälle, für die er 19 Jahre Hochsicherheitsgefängnisstrafe bekam, nach 2 Jahren aber einen spektakulären Ausbruch schaffte und nach Bombay flüchtete. Dort lebte er in den Slums und setzte sich für eine kostenlose medizinische Versorgung der Slumbewohner ein und eröffnete eine (nicht legale) Arztpraxis. Als Shantaram, Mann des Friedens, kämpft sein literarisches Alter Ego für die Ärmsten der Armen. Er lernt die Landessprachen und taucht tief in das Leben der indischen Metropole ein, die er als seine wahre Heimat betrachtet. Allerdings ist nicht alles plötzlich Gold, was glänzt, und durch die geheimnisvolle Karla, eine neue Liebe, knüpft Shantaram erneut Kontakte zur Unterwelt. Er schliesst sich dem Klan des mächtigen Khaderbais an, der für ihn eine Art Vaterfigur werden soll, und kommt so zum organisiertem Verbrechen. Eines Tages wird er den Afghanen Khader in dessen Heimat begleiten und unfreiwillig im Heiligen Krieg gegen die Russen mitkämpfen…..
Im wahren Leben wird Roberts aufgrund seiner Mafia-Connections in Frankfurt verhaftet werden und erneut einige Jahre in australischen Gefängnissen verbringen, in denen er mit dem Manuskript von Shantaram beginnt. Das Buch endet allerdings wieder in Bombay, die neuerliche Verhaftung bleibt Shantaram literarisch erspart.
Natürlich ist Roberts nicht 100 Prozent Shantaram, aber die groben Lebenszüge stimmen, und das macht dieses Werk unglaublich authentisch und extrem spannend. Roberts hat in einem Leben mehr erlebt als andere in 10 Leben packen könnten, und das macht natürlich einen Gutteil der Faszination dieses Romans aus. Ein extrem abenteuerliches Leben, ein mutiges Leben, ein aussergewöhnliches Leben wird beschrieben. Ein aussergewöhnlicher Mann erzählt, und das tut er so packend, so mitreissend, dass es keine Minute langweilig wird, ihm zuzuhören. Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben, und knappe 1100 Seiten dick, aber man taucht ein ins Geschehen, und ist miiteendrin dabei, man mag das Buch nicht weglegen. Schreiben war schon immer Roberts Passion, und das merkt man. Ich habe selten einen Roman gelesen, der einerseits spannend und lebendig ist, andererseits aber auch sehr poetische Bilder nutzt, und philosophische Exkurse einfliessen lässt, denen man wunderbar und gerne folgt.
Shantaram wird beschrieben als ein Mann, der eine dunkle Vergangenheit hat, mit sich aber ins Reine kommen will, Verantwortung übernehmen will. Als ein Mann, für den Freundschaft, Liebe und Ehre keine leeren Worte sind, und der oft über das Dilemma sinniert, dass man aus den richtigen Gründen im Leben oftmals falsche Dinge tut.
Mich hat das Buch sehr berührt und gefesselt. Gefesselt, weil natürlich das Leben Shantarams ein spektakuläres Abenteuer ist, und alle Schauplätze sehr intensiv geschildert sind. Roberts liebt Indien, die Inder und vor allem Bombay, und diese Liebe beherrscht das Buch. Man meint, direkt dabei zu sein, und die feuchtwarme Luft zu atmen und alle Gewürze zu riechen (…und den Slum riecht man fast auch ). Berührt haben mich die philosophischen Betrachtungen. Wenn der Khan mit Shantaram über grundlegende ethische Werte und moralische Funktionen debattiert, möchte man zustimmen. Und inspiriert mit diskutieren.
Was man vielleicht anmerken muss – momentan habe ich den Eindruck, man muss zu allem überall Trigger-Warnungen geben: es gibt viel explizite Gewalt. Der Protagonist selbst berichtet von Folter in australischen und indischen Gefängnissen, und natürlich gibt es sehr viel Gewalt und Gemetzel im Afghanistankrieg. Und wenn die Unterwelt-Gangs sich bekriegen, dann geht das auch nicht ohne Tote ab. Muss man abkönnen. Kann man in dieser Geschichte aber auch nicht drauf verzichten, und letztendlich ist diese Gewalt natürlich auch dafür verantwortlich, dass Shantaram / Roberts zu dem geworden ist, der er ist. In einigen anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass es den Lesern zu viel Gewalt war, aber ich finde, eine ehrliche Geschichte ohne diese Gewalt wäre nicht möglich.
Ich war begeistert und habe einen neuen Lieblingsroman. Absolute Leseempfehlung!
Apple TV hat übrigens die Rechte hierzu aufgekauft und eine Serie ist in Planung. Gedreht ist wohl aktuell noch nichts, aber 2021 soll man sie streamen können. Charlie Hunnam soll die Hauptrolle spielen. Ich kenne ihn nicht, musste das aber googeln, und ja, so optisch in etwa hatte ich mir den Protagonisten auch vorgestellt.
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Fazit: Eine tolle Geschichte über alle Facetten des Lebens.
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Zum Inhalt
Als der Australier Lindsay in Bombay strandet, hat er zwei Jahre Gefängnis hinter sich und ist auf der Flucht vor Interpol. Zu seinem grossen Glück begegnet er dem jungen Inder Prabaker, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Auf ihren Streifzügen durch die exotische Metropole schliessen die beiden eine innige Freundschaft, und Lindsay lernt nicht nur die Landessprache, sondern auch, mit sich ins Reine zu kommen: Er wird zu Shantaram, einem Mann des Friedens, und kämpft für die Ärmsten der Armen. Doch dann verfällt Lindsay einer Deutsch-Amerikanerin mit dubiosen Kontakten zur Unterwelt
Zum Schreibstil
Etwas schwer und voll, aber passend zu dem Buch. Man taucht richtig in diese, für uns eher fremde Welt ein, mit all diesen Gerüchen und Farben.
Persönliche Meinung
Ich hatte ehrlich gesagt, irgendwie etwas Anderes erwartet. Aber was ich bekam hat mich trotzdem überzeugt. Die Geschichte hat eine unglaubliche Tiefe und Intensität. Obwohl das Buch eher lang ist, habe ich zu keiner Zeit Langeweile oder Langatmigkeit verspürt.
Fazit: Eine tolle Geschichte über alle Facetten des Lebens.
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos.... :D Nach einem riesigen (so kommt es mir vor) 4-wöchigen Kraftakt habe ich es geschafft, Shantaram zu Ende zu lesen. Ich habe aber nicht etwa so lange gebraucht weil es langweilig wäre, im Gegenteil, ich war manchmal so betroffen und verstört über das was ich da gelesen habe dass ich einfach eine Pause brauchte ;) Shantaram verströmt eine unglaubliche Anziehungskraft der man sich kaum entziehen kann wenn man sich mal eingelesen hat (was bei über 1'000 Seiten schon ein paar Seiten braucht). Sobald man aber drin ist verliert man sich in den Farben, Gerüchen, Bildern und Gefühlen die dieser Roman heraufbeschwört :) Auf den Inhalt selbst ist ja in anderen Rezensionen schon genug eingegangen worden, darum kann ich hier nur noch hinzufügen dass dieses Buch einen wirklich beschäftigen und eine ganze Reihe von Emotionen von Wunder, Liebe, Freude bis zu Schmerz, Abscheu und Verzweiflung erzeugen kann. Jedenfalls bei mir war es so :) Einen Teil der Anziehungskraft und Faszination ergibt sich auch aus den harten Gegensätzen der wunderschönen und farbenfrohen Welt Bombays, mit der knallharten, brutalen und zum Teil ekelerregenden Welt der Gangster und der Verbrecher in der sich der Protagonist befindet. Ich, der eigentlich niemals so richtig Lust hatte Indien besser kennen zulernen (weil es mir einfach nichts sagte) überlege mir ab diesem Buch ernsthaft doch mal dorthin zu reisen! :D Und das will was heissen ;) Dieses Buch kann ich wirklich jedem empfehlen egal was er gerne liest, da es für mich eine echte Bereicherung war :)