Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
01.01.2018
Verlag
Boer VerlagSeitenzahl
208
Maße (L/B/H)
21.1/14/2 cm
Die Verwirrungen des Zöglings Törless ist der erste Roman von Robert Musil und gilt als eines der frühen Hauptwerke der literarischen Moderne. Er entstand um 1900, in einer Zeit der Unsicherheit und Umbrüche. Die Wiener Moderne war gekennzeichnet von politischen, sozialen, technischen und kulturellen Veränderungen, von tiefgreifenden Gegensätzen, besonders aber von der Betonung des Individualismus (Sigmund Freuds damals entstehende Psychoanalyse). Im »Törless« thematisiert Musil besonders die gesellschaftliche Moral und Prüderie gegenüber der erwachenden Sexualität von Schülern. Das Grundthema des Romans ist jedoch die Ichfindung beziehungsweise Gründung eines individuellen Selbstbewusstseins in einer autoritären Gesellschaft. Über den Umweg der Selbstentfremdung durch die Erkenntnis seines eigenen Sexual- und Aggressionstriebs reift in Törless schliesslich ein amoralisches ästhetisches Bewusstsein, das zwar noch sprachlos bleibt, aber schon den späteren Künstler in ihm wachsen lässt.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
wenn schon der film
Bewertung aus Duderstadt am 18.06.2021
Bewertungsnummer: 558455
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
wenn schon der film so klasse wie gut muss dann das buch sein?
das oder so ähnlich dachte ich als ich mir das buch gekauft habe und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. noch spannender als der film und man bekommt gute einblicke in die psyche der personen, was mir teilweise im film etwas gefehlt hat. sehr gutes buch!
kunstvoll und rührend
Bewertung aus Jena am 16.06.2021
Bewertungsnummer: 557743
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Zwei einstig befreundete Bauernfamilien beginnen einen argen Streit wegen einem Stückchen Land, zerklüften einander durch Missgunst und Hass und beschwören nachhaltig eine leidliche Tragödie herauf: der einen Sohn, der anderen Tochter, welche in Kinderjahren unbeschwert und freudig gemeinsam spielten, werden in Jugendzeiten zärtlich Verliebte, die sich hingebungsvoll und liebevoll um einander kümmern, ihre Zweisamkeit jedoch zu verbergen versuchen. Ihr Frohsinn und ihre Heiterkeit bewegen sie zu einer Wanderschaft, welche deren ausgelassene Glückseligkeit versüßt. Nichtsdestotrotz sehen beide die Bruchstücke ihrer verträumt verlebten Realität auf sich zukommen, denn eine bedrückende Armut und die stets bestehende Feindschaft der Eltern bedeuten Grenzen der einfältigen Unbeschwertheit. Das Schicksal der Trennung wollen beide nicht akzeptieren, sodass ihr Tod die willkommene Erlösung und gleichzeitig ein ewiges Zusammensein in Liebe und Treue darstellt.
Die Prosavariante zu Shakespeares Werk ist keinesfalls pro forma vergleichbar und doch lassen sich augenscheinlich ähnliche Gegebenheiten ausmachen, welche den Leser die Tragik am Unvermögen der Protagonisten, eine Liebe am Leben zu erhalten, spüren lassen.
Keller gelingt mit dieser wortgewaltigen Novelle ein malerisch bildhaftes Werk, in welchem leidenschaftliche Dialoge und gehaltvolle Berichte eine lebensweltliche Realität widerspiegeln und dem Leser rührende Emotionen entlocken.