»Das wär nix für mich, so’n Lebenssinn. Erstmal muss man ihn finden. Und dann muss man drauf aufpassen, damit man ihn nicht verliert.«
Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt – und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen grossen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Aussenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt.
Ein Mann, der sterben will. Ein Kater, der ein Zuhause sucht. Eine berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine aussergewöhnliche Freundschaft und den Weg zurück ins Leben.
Ich bin total fasziniert vom Schreibstil und der Geschichte. Ein leicht zu lesendes Buch, mit einem wirklich tollen Inhalt. Kater Frankie hat ein Stück von meinem Herzen. Empfehle wirklich jedem das Buch.
Wenn ein Straßenkater dir die Welt erklärt…
Marlen aus Dresden am 28.02.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
…dann ist das teilweise äußerst lustig, teilweise etwas verschroben, teilweise drollig – aber auch teilweise unlogisch. Das ist eben die Schwierigkeit mit Menschen und Tieren – wir sind zu verschieden. Und unsere Sicht auf die Dinge auch.
Aber wir sollten am Anfang beginnen – denn wie Frankie gleich zu Beginn feststellt, muss eine Geschichte einen Anfang haben (auch wenn sich ihm nicht erschließt warum). Frankie beobachtet im „verlassenen Haus“ einen Mann, der mit einem Faden spielt. Es ist der dickste Faden, den der Kater je gesehen hat (und er hat schon einiges gesehen!). Und er hängt von der Decke. Mit einem Knoten dran. Komisch, wundert sich Frankie. Bisher war im nicht bewusst, dass auch Menschen gern mit Fäden spielen. Noch dazu mit solchen. Jedenfalls, da Frankie den Mann beim Fadenspielen stört, hört der damit auf. Und so beginnt eine Geschichte, die (hoffentlich) doch noch für alle Seiten gut ausgeht – den Straßenkater vom Müllberg, den komischen, schlecht gelaunten Mann mit dem Faden (der immer nach Wasser riecht, das kein Wasser ist), den Professor, den muskulösen Eichkater, die Tierärztin und die hübsche Mieze von nebenan…
Ihr merkt schon – hier gibt’s einige besondere Charaktere zu entdecken und bei so manch drolliger Geschichte, die Frankie erzählt, bleibt einem das Lachen etwas im Hals stecken, wenn man als Leser*in oder Hörer*in ahnt, welches menschliche Verhalten hier gerade beschrieben wird…
Frankie erzählt frei von der Leber weg. Und er ist kein verwöhntes Stubenkätzchen – das merkt man sofort an seiner Erzählweise. Er hat in seinem Katerleben viel durchgemacht und so ist Frankie auch drauf – also nichts mit Niedlichkeitsfaktor, sondern durchaus mal harte Tatsachen. Auch wenn das typische Katzenverhalten immer wieder durchblitzt (dann ist schon mal Niedlichkeits-Alarm!).
Allerdings – und das ist nun mal das Problem, wenn der Mensch aus Katzensicht erzählt oder es zumindest versucht: so richtig logisch ist das manchmal nicht. So wundert sich Frankie einerseits, dass seine frühere Besitzerin ohne ein Wort des Abschieds in einem Auto mit bunten Lichtern verschwand und nie wiederkam (die Leser bemerken traurig „oh, sie ist gestorben und der Arme ist total verwirrt und weiß nicht was der Tod ist“), andererseits berichtet er kurz darauf davon, wie Trauerfeiern im Tierreich so ablaufen und philosophiert auf Frankie-Art über den Tod.
So richtig inhaltlich überzeugend war der Roman daher für mich nicht immer, zumindest wenn man auch auf Einzelheiten achtet. Im Großen und Ganzen jedoch ist es – besonders für Katzenfreunde – ein Erlebnis. Schließlich wolltet ihr doch bestimmt alle schon mal wissen, wie euer Vierbeiner wirklich tickt! Und vielleicht… vielleicht könnt ihr von ihm sorgar noch etwas lernen. Zum Beispiel, dass es durchaus Sinn macht, mehr zu schlafen, und sich weniger Gedanken zu machen über sich und die Welt…
Also, ich bin überzeugt, dass die Autorennamen Pseudonyme sind und in Wirklichkeit mein Kater Amadeus das Buch geschrieben hat. Gewisse Parallelen in Verhalten und Weltanschauung ließen sich einfach nicht verleugnen ;) Wenn ihr das Buch richtig genießen wollt, besorgt euch das Hörbuch! Ich bin mir sicher, in Schriftform kommt Frankies coole, lässige Straßenkater-Art nur halb so gut rüber wie in der fantastisch von Matthias Matschke gelesenen Hörfassung!
Unsere Buchhändler*innen meinen
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Katrin Staratzke-Schamaun
Orell Füssli St. Margrethen - Einkaufszentrum Rheinpark
Darf ich vorstellen: Frankie, Agnostiker und Hedonist, schwer verliebt in Puschnelka Schnurrilenko. Der Strassenkater hat schon ein ganz schön was erlebt in seinem Leben, als er auf Gold trifft, der sich gerade in seinem Wohnzimmer erhängen will. Stellt sich heraus, Menschen nehmen den Tod sehr ernst. Und trotzdem schafft es Frankie, Gold ziemlich widerwillig erstmal von seinen Plänen abzubringen. Vor allem wegen seines «extremst weichen Bettes». Und natürlich mit der Hilfe vom muskulösen Eichkater und dem Professor.
Was Frankie und Gold miteinander erleben, muss man selbst lesen. Und das lohnt sich. Frankie, ein Kater, den man so schnell nicht vergisst. Und Gold, der einem in all seiner Trauer und Verzweiflung ganz schnell ans Herz wächst. Wer etwas Besonderes sucht, wird hier auf jeden Fall fündig, denn so etwas haben Sie bestimmt noch nicht gelesen.
Es ist ein Problem aufgetreten. Bitte laden Sie die Seite neu und versuchen es noch einmal.
Ich sehe keinen Sinn in meiner Existenz und zerbreche mir oft den Kopf über das Thema.
Und dann griff ich vor einigen Tagen zu diesem Buch...und da ist dieser Kater, der mir auf unglaublich witzige Art erklärt, dass es den Lebenssinn gar nicht braucht.
Ist eh unpraktisch, so ein Lebenssinn. "Erstmal muss man ihn finden. Und dann muss man drauf aufpassen, damit man ihn nicht verliert." Viel zu mühsam! Ohne lebt es sich entschieden besser.
Ich liebe dieses Buch! Ich konnte beim Lesen so oft lachen und die Welt durch die Augen von Frankie zu sehen, hilft definitiv gegen dunkle Gedanken.
(*Zitat: Kater Frankie)