»Ein atemberaubendes Debüt über Liebe, Ethnie, Brutalität und den Balsam der Vergebung.« – People Magazine Juli 1962. Eine Mi'kmaq-Familie aus Nova Scotia kommt in Maine an, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Einige Wochen später ist die vierjährige Ruthie verschwunden. Sie wird zuletzt von ihrem sechsjährigen Bruder Joe gesehen, als sie auf ihrem Lieblingsstein am Rande eines Beerenfeldes sitzt. Ihr Verschwinden wirft Rätsel auf, die Joe und seine Familie verfolgen und fast fünfzig Jahre lang ungelöst bleiben. In Maine wächst ein Mädchen namens Norma als Einzelkind in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Vater ist emotional distanziert, ihre Mutter erdrückend überfürsorglich. Norma wird oft von wiederkehrenden Träumen geplagt. Mit zunehmendem Alter ahnt sie, dass ihre Eltern ihr etwas verheimlichen. Da sie nicht bereit ist, von ihrem Gefühl abzulassen, wird sie Jahrzehnte damit verbringen, dieses Geheimnis zu lüften. Der nationale Bestseller mit einer herzzerreißenden Geschichte zweier Familien – eine voller Liebe, Trauma & Verlust, die andere voller Geheimnisse und Unbekanntem!
Bewertung aus Neunkirchen-Seelscheid am 13.07.2025
Bewertungsnummer: 2538672
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Eine indigene Familie aus Nova Scotia kommt im Juli 1962 wie jedes Jahr in Maine an, um den Sommer über Blaubeeren zu pflücken. Doch dieses Mal verschwindet die vierjährige Ruthie spurlos und wird nicht wiedergefunden. Ihr sechsjähriger Bruder Joe, der auf sie aufpassen sollte, wird für den Rest seines Lebens nicht mit seinen Schuldgefühlen fertig. Als Erwachsener trinkt er und zerstört seine Beziehungen.
Zur gleichen Zeit wächst in Maine ein Mädchen namens Norma allein in einer gut situierten Familie auf. Ihr Vater ist Richter, er begegnet ihr freundlich aber distanziert. Ihre Mutter überwacht jeden ihrer Schritte und behütet sie wie ein Kleinod, emotional ist sie jedoch ebenfalls nicht erreichbar. Norma träumt oft von einer anderen Welt, in der sie sich wie zuhause fühlt. Auch fallen ihr Ungereimtheiten in ihrer Vergangenheit auf, doch ihre Fragen werden von den Eltern abgewiegelt.
Amanda Peters hat eine melancholische Geschichte über Verlust, Traumata, Schuldgefühle, Identität und soziale Diskriminierung geschrieben. Die Leser folgen den Lebenswegen der Protagonisten Joe und Norma über fünfzig Jahre. Besonders gut hat mir die kraftvolle Sprache der Autorin gefallen. Anschaulich und empathisch schildert sie das Schicksal der beiden Hauptfiguren. Nicht ganz überzeugt hat mich das Verhalten Normas. Sie findet soviele Hinweise, die berechtigte Zweifel an ihrer Herkunft wecken und lässt sich trotzdem immer wieder einreden, dass sie fantasiert. Insgesamt ist es dennoch ein gelungenes Werk, das ich gern gelesen habe.
Ein wunderbares Debüt
PMelittaM aus Köln am 12.07.2025
Bewertungsnummer: 2537801
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Eine Mi‘kmaq-Familie aus Nova Scotia fährt jedes Jahr in der Saison nach Maine Beeren pflücken. 1962 verschwindet dort die vierjährige Tochter Ruthie spurlos.
Man kann sich vorstellen, dass das das Leben der gesamten Familie beeinträchtigt. Erzählt wird der Roman aus zwei Perspektiven. Eine davon ist Joes. Er ist der jüngste Sohn, damals 6 Jahre alt, und der letzte, der Ruthie gesehen hat. 50 Jahre später ist er schwerkrank und erzählt sein Leben, das geprägt ist von Trauer, Schuldgefühlen und Wut, letztere nach einem zweiten Schicksalsschlag für die Familie manchmal kaum noch in den Griff zu bekommen. Immer wieder rückt auch in den Fokus, dass die Familie indigen ist, und daher auch, vor allem in den ersten Jahrzehnten der Handlung unter Rassismus zu leiden hat.
Die zweite Perspektive ist die Normas, die überbehütet in den USA aufwächst, unerklärliche Träume hat, und unter einer dominanten Mutter leidet, die sie trotz allem liebt. Wieso Norma Teil der Geschichte ist, wird relativ schnell klar, jedenfalls uns Leser:innen, sie selbst erfährt die Wahrheit über sich erst in reifem Alter.
Der Roman ist das Debüt der Autorin, was man kaum glauben kann, so ausgereift erscheint die Geschichte. Amanda Peters hat selbst indigene Wurzeln, aber auch ohne dieses Wissen erscheint die Geschichte sehr authentisch, erzählt wird atmosphärisch und bildhaft, die Charakterzeichnungen gehen in die Tiefe, ich bekam schnell einen Draht zu den Protagonist:innen und ihrem Umfeld, fühlte stark mit. Die Situation in denen sie sich befinden, ist im Grunde grauenhaft, man will gar nicht darüber nachdenken, wie es einem selbst gehen würde, in einer solchen Situation, tut es aber natürlich trotzdem. Andererseits ist es aber auch die Geschichte einer Familie, die sich liebt, die hofft und letztlich zusammenhält.
Der Roman erzählt aber nicht nur etwas über eine traumatisierte Familie, sondern gibt auch ein Gesellschaftsbild ab. Dass dieses durchaus noch aktuell ist, gibt dem Ganzen zusätzliche Bedeutung.
„Beeren pflücken“ ist für mich ein weiteres Jahreshighlight, ich bin sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin und wünsche diesem Roman viele Leser:innen, weswegen ich ihn uneingeschränkt empfehlen möchte.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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obwohl es ein unterhaltsames Buch war, war nach zwei Kapiteln klar, wie die Geschichte enden würde und es gab keine Überraschungen (ich glaube, das liegt hauptsächlich daran, dass die zweite Perspektive Normas war – Amanda Peters hätte auch zum Beispiel die ihrer Mutters nehmen können). Einige der Zeitsprünge empfand ich als verwirrend, aber es hatte auch ihren Charme.